(© Melanie Vogel) In der Psychologie ging man früher davon aus, dass die meisten menschlichen Emotionen in die universellen Kategorien Glück, Traurigkeit, Wut, Überraschung, Angst und Ekel fallen. Eine neue Studie des Greater Good Science Center legt jedoch nahe, dass es mindestens 27 verschiedene Kategorien von Emotionen gibt, die eng miteinander verbunden sind. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Verständnis der Komplexität menschlicher emotionaler Erfahrungen und die Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens.
Mithilfe neuartiger statistischer Modelle analysierte der Studienleiter Dacher Keltner mit seinem Team von der UC Berkeley die Reaktionen von mehr als 800 Männern und Frauen auf über 2.000 emotionale Videoclips und erstellten eine mehrdimensionale, interaktive Karte, um zu zeigen, wie Gefühle wie Neid, Freude, Stolz und Traurigkeit zusammenhängen zueinander.
27 verschiedene Dimensionen waren notwendig, um zu erklären, wie Hunderte von Menschen ihre Gefühle als Reaktion auf jedes Video zuverlässig angaben. Im Gegensatz zu der Vorstellung, dass jeder Gefühlszustand eine Insel ist, ergab die Studie außerdem, dass es sanfte Gefühlsabstufungen gibt, etwa zwischen Ehrfurcht und Friedfertigkeit, Entsetzen und Traurigkeit sowie Belustigung und Bewunderung.
Bei der Arbeit mit dem Emotion-Code® und beim Auflösen emotionaler Belastungen werden insgesamt 60 Emotionen mittels Muskeltest ausgetestet und anschließend aufgelöst. Diese Fülle an Empfindungen zeigt die Vielschichtigkeit, zu der jeder Mensch emotional in der Lage ist. Sehr oft können wir die Nuancen und vor allem die schnelle Abfolge der emotionalen Achterbahnfahrt in einer belastenden Situation nicht rational erfassen. Es zeigt sich in der Situation meistens eine dominante Emotion, die wir kennen und eindeutig zuordnen können – z.B. Angst oder Wut.
Beim retrospektiven – rückwirkenden – Auflösen der Situation wird dann deutlich, wie vielschichtig der emotionale Super-GAU gewesen ist. Das Hilft auch im Nachgang noch, die gesamte Situation besser einzuordnen und zu verstehen, was sich „hinter den Kulissen“, also in unserem Unterbewusstsein, alles abgespielt hat.
Ich selbst habe das kürzlich bei mir selbst erfahren. Eine Arbeitssituation hat mich massig getriggert. Die für mich sehr wahrnehmbare Emotion war Ärger. Und da ich mich dieser Ärger nicht losließ, wendete ich den Emotion-Code® bei mir selbst an. Tatsächlich war es nicht Ärger als primäre Emotion, die ich auflöste, sondern es begann mit Unsicherheit, Verletzlichkeit, Verlorenheit – und erst ganz am Schluss löste ich dann die Verärgerung auf. Für mich verblüffend zu sehen war: Innerhalb einer einzigen Situation, die sich in maximal 15 Minuten abspielte, hatte ich rund 15 Emotionen eingeschlossen.
Umso wichtiger ist, dass wir uns regelmäßig selbst einem Emotions-TÜV unterziehen, damit sich diese eingeschlossenen Emotionen nicht organisch festsetzen.