Wandel geschieht immer dann, wenn alle bisherigen Möglichkeiten vollends ausgeschöpft und alle Ressourcen aufgebraucht sind.
Wandel ist auf 2 Arten möglich:
- zyklisch, natürlich, undramatisch
- widerstrebend, leidvoll, dramatisch
Das Drama im Wandlungsprozess entsteht, weil wir an Situationen und Gegebenheiten anhaften, nicht loslassen wollen oder zu bequem geworden sind, uns zu verändern. Darum neigen wir dazu, Wandel als leidvoll und dramatisch wahrzunehmen, denn wenn wir anhaften, drängt uns der Wandel aus unserer Komfortzone heraus. In diesen Momenten geschieht Wandel nicht freiwillig und daher widerstrebt es uns, uns in den Fluss des Lebens zu werfen und zu schwimmen.
Diese Form des Wandels bezeichnen wir gemeinhin als Niederlage, Verlust oder Scheitern. Dabei ist dieser Wandel nichts von alledem. Ganz im Gegenteil. Weil wir die zyklische Erneuerung und den damit einhergehenden natürlichen Wandel versäumt haben und alle Ressourcen aufgebraucht haben, bekommen wir von innen oder außen ein deutliches Zeichen der Richtungsänderung. Da wir den natürlichen Wendepunkt versäumt oder ignoriert haben, ist das Zeichen der Richtungsänderung jetzt meistens an ein extremes Ereignis gebunden, das uns keine Illusionen und keine Ablenkungen mehr offeriert, sondern uns zu einem Nullpunkt treibt, der einen Neuanfang ermöglicht – oder erzwingt.
Doch tatsächlich bräuchten wir den leidvollen und dramatischen Wandel nicht, wenn wir uns in einen völlig natürlichen und undramatischen Kreislauf der Veränderung begeben, wenn wir achtsam sind und bewusst darauf achten, wann sich eine Situation ihrem Ende nähert oder Ressourcen zur Neige gehen. Wenn wir verstehen, dass nichts ewig dauert, sondern alles Veränderungen unterworfen ist, dann können wir gegenwärtig genießen, was ist – und uns langsam anfangen zu lösen, wenn wir merken, die Gegenwärtigkeit verändert sich.
Undramatischer Wandel ist jederzeit möglich. Dazu braucht es die Erkenntnis, dass Altes gehen muss, damit Neues kommen kann.
Das nennt sich auch: LEBEN.