(© Melanie Vogel) Eine weltweite Umfrage des McKinsey Health Institute unter 41.000 Menschen aus 26 Ländern kommt zu dem Ergebnis, dass spirituelle Gesundheit für viele Menschen wichtig ist, unabhängig von Alter, Land oder religiösen Überzeugungen. Spirituelle Gesundheit bedeutet, sowohl einen Sinn im Leben zu haben, als auch ein Gefühl der Verbindung zu etwas, das größer ist als man selbst. Aus der Salutogenese sind diese Aspekte unter „Bedeutsamkeit und Sinnhaftigkeit“ bekannt – eines von insgesamt drei wesentlichen Bedürfnissen, die erfüllt sein müssen, um sich kohärent im Leben verankert zu fühlen, Widerstandskräfte entwickeln und Krisen resilient entgegentreten zu können.
Was früher – im Rahmen der Salutogenese – in den medizinischen und therapeutischen Bereichen Berücksichtigung fand, ist nun spätestens mit der weltweiten Umfrage von McKinsey im unternehmerischen Mainstream angelangt, denn McKinsey schlussfolgert völlig richtig: Das Finden von Bedeutsamkeit (im Unternehmenskontext als „Purpose“ bekannt“) ist mit einer starken geistigen, sozialen und körperlichen Gesundheit verbunden.
Spirituelle Gesundheit
Folglich ist, so McKinsey, im modernen Verständnis von Gesundheit, die spirituelle Gesundheit kein „nice to have“, sondern eine zentrale Dimension neben der körperlichen, geistigen und sozialen Gesundheit. Spirituelle Gesundheit kann als Teil des allgemeinen Wohlbefindens eines Menschen betrachtet werden. Die Suche nach Sinn und Zweck, die Verbindung mit dem, was wichtig ist, und zielgerichtetes Handeln können eine lebenslange Reise sein, ähnlich wie die Notwendigkeit, die eigene körperliche, geistige und soziale Gesundheit regelmäßig zu beurteilen.
So unterschiedlich die Vorstellungen von spiritueller Gesundheit weltweit sind – die einen verbinden es mit Religion, die anderen mit Achtsamkeit oder einem stark vorhandenen inneren moralischen Kompass – so klar und business-tauglich ist der kommunizierte Ansatz von McKinsey: Spirituelle Gesundheit orientiert sich an einem tief empfundenen Sinn des eigenen Lebens und einem umfassenden Gefühl der Verbindung zu etwas, das größer ist als man selbst.
Vorteile für Arbeitgeber
Spirituelle Gesundheit ist zwar zutiefst persönlich, aber die aktuellen Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Arbeitsplatz einer von vielen Orten sein kann, an denen Menschen ein Gefühl der Sinnhaftigkeit erfahren und damit ihre geistige Gesundheit stärken können. Menschen können in bezahlter oder unbezahlter Arbeit tiefe Erfüllung finden. Etwa zwei Drittel der Befragten der Generation Z gaben beispielsweise an, dass Aspekte der spirituellen Gesundheit, wie ein zielgerichtetes Leitbild und Möglichkeiten für ehrenamtliche Arbeit, bei der Auswahl eines Arbeitgebers „sehr wichtig“ oder „wichtig“ seien. 66 Prozent der Generation X berichteten dasselbe.
Die Anerkennung der Rolle, die der Arbeitsplatz bei der Förderung der spirituellen Gesundheit spielen kann, ist ein wichtiges – und aktuell in vielen Bereichen ungenutztes – Element der ganzheitlichen Gesundheit der Mitarbeitenden. Die Schaffung sinnstiftender Möglichkeiten am Arbeitsplatz kann für die Zukunft der Arbeit von entscheidender Bedeutung sein.