(© Melanie Vogel) In einer zunehmend komplexen und globalisierten Welt suchen viele Menschen nach etwas Größerem – nach einem tieferen Sinn im Leben, nach Verbindung und Zielstrebigkeit. Eine umfassende Umfrage des McKinsey Health Institute (MHI) unter 41.000 Menschen aus 26 Ländern zeigt, dass spirituelle Gesundheit für viele eine zentrale Rolle spielt, unabhängig von Alter, Herkunft oder religiösem Glauben. Doch was genau bedeutet spirituelle Gesundheit, und warum ist sie für unser Wohlbefinden so wichtig?
Was ist spirituelle Gesundheit?
Spirituelle Gesundheit umfasst mehr als Religion oder Meditation. Sie beschreibt das Gefühl von Sinnhaftigkeit im Leben, eine Verbindung zu etwas Größerem und ein starkes Gefühl der Zielstrebigkeit. Diese Aspekte können in verschiedenen Kontexten gefunden werden: in Gemeinschaften, in einer Berufung, im bewussten Erleben des gegenwärtigen Moments oder auch in spirituellen Praktiken. Wer seine spirituelle Gesundheit aktiv pflegt, berichtet häufig von positiven Auswirkungen auf die mentale, soziale und körperliche Gesundheit.
Warum ist spirituelle Gesundheit so wichtig?
Menschen mit schlechter spiritueller Gesundheit haben oft Schwierigkeiten in anderen Bereichen ihres Lebens. Die Umfrage zeigt, dass Personen mit schlechter spiritueller Gesundheit bis zu viermal seltener von guter mentaler Gesundheit berichten. Sie sind zudem doppelt so häufig von schlechter sozialer oder körperlicher Gesundheit betroffen. Besonders bei Gen Z, die sich in einer Lebensphase des Übergangs und der Selbstfindung befindet, wirkt sich das Fehlen von Sinn und Ziel negativ auf das Wohlbefinden aus.

Wie können wir spirituelle Gesundheit fördern?
Die Pflege der spirituellen Gesundheit beginnt oft mit Reflexion: „Was gibt meinem Leben Sinn?“ oder „Wie trage ich zum Wohl anderer bei?“ sind Fragen, die zu einem tieferen Verständnis führen können. Arbeitgeber, Gemeinschaften und öffentliche Einrichtungen können ebenfalls einen Beitrag leisten, indem sie Raum für Sinnsuche schaffen. Beispielsweise können Unternehmen durch sinnstiftende Missionen oder Möglichkeiten für pro bono Arbeit die spirituelle Gesundheit ihrer Mitarbeiter unterstützen.
Auch der Zugang zu natürlichen oder grünen Räumen, die zur Reflexion anregen, kann die spirituelle Gesundheit stärken. Gleichzeitig sollten wir Stigmata abbauen, die oft mit der Diskussion über spirituelle Themen verbunden sind.
Der Arbeitsplatz als Ort der Sinnfindung
Besonders für jüngere Generationen spielt der Arbeitsplatz eine entscheidende Rolle. Zwei Drittel der Gen-Z-Befragten gaben an, dass Aspekte wie ein klarer Unternehmenssinn und die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren, bei der Wahl eines Arbeitgebers wichtig sind. Doch gleichzeitig betont die Studie, dass der Arbeitsplatz nicht der einzige Ort der Sinnsuche sein muss. Freiwilligenarbeit, künstlerisches Schaffen oder die Familie können ebenfalls bedeutende Quellen der Spiritualität sein.